Montag, 14. Februar 2022

Eintragungswoche fixiert: 2. bis 9. Mai


Das Bundesministerium für Inneres hat der Arbeitsgemeinschaft für das Volksbegehren den Termin für die Eintragungswoche bekannt gegeben. Gemeinsam mit 6 weiteren Begehren, darunter auch das Antikorruptionsvolksbegehren, kann Anfang Mai für die Einführung des BGE in Österreich gestimmt werden. 

Bis zu diesem Zeitraum können derzeit keine Unterstützungserklärungen mehr abgegeben werden. 

Unser Volksbegehren geht nun mit 98.576 Unterschriften an den Start. Ab 100.000 muss sich das Parlament damit befassen. Aber natürlich wünschen wir uns weit mehr Unterstützer:innen!   

Also dann ab 2. Mai in jedem Gemeindeamt bzw. Magistrat (muss nicht die Heimatgemeinde sein!) oder mit Handy-Signatur online!

Donnerstag, 10. Februar 2022

Nachruf auf Götz Werner

Götz Werner          Bild: imago/photothe
Vorkämpfer für das bedingungslose Grundeinkommen: Götz Werner ist tot 

Götz Werner, der schwäbische Vorzeigeunternehmer und Vorkämpfer für das bedingungslose Grundeinkommen, ist tot. Er ist am 8. Februar 2022 im Alter von 78 Jahren verstorben. Bekannt ist Götz Werner als Gründer der Drogeriediskontmarktkette DM in den 70er Jahren. Mittlerweile ist DM ein Konzern mit Filialen in 14 europäischen Ländern, beschäftigt 66.000 Mitarbeiter und macht 12 Milliarden Euro Umsatz. Götz Werners beispielhafter Unternehmenserfolg basiert nicht nur auf einem innovativen Marketingkonzept, sondern auch auf einem - so wie er es nannte - unautoritären Führungsstil. Neben den beeindruckenden wirtschaftlichen Erfolgen ist bemerkenswert, dass sich Götz Werner bereits seit den 90er Jahren der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens widmete. In Büchern und vielen Vorträgen lieferte Götz Werner eine Zukunftsvision für das heutige Wirtschafts- und Steuersystem. Seine Vision war, dass alle Menschen ein sozial verträgliches und würdevolles Leben führen können und dadurch einen Freiraum für Eigeninitiative bekommen. Im bedingungslosen Grundeinkommen sah er einen Ausweg aus den negativen Auswirkungen von Globalisierung, Digitalisierung und Automatisierung. 

Götz Werner war bekennender Anthroposoph, was die Ausrichtung seiner Unternehmensphilosophie nach den Prinzipien von Persönlichkeitsentwicklung, Vertrauen und Kreativität erklärt. Einer seiner denkwürdigen Sätze ist: „Arbeit ist unbezahlbar! Man kann nur Menschen dafür bezahlen, dass sie leben können. Erst wenn der Mensch leben kann, kann er auch arbeiten!“ In seinem Menschenbild braucht der Mensch Arbeit, um sich entwickeln zu können. Deshalb wird jemand, der ein Grundein¬kommen bezieht nicht untätig in der Hängematte liegen, sondern einer erfüllten Arbeit nachgehen. Bei den meistgenannten Argumenten gegen das Grundeinkommen sieht er darin weniger die Furcht vor einer nachlassenden Leistungsbereitschaft, sondern vielmehr die Furcht vor einer Machtverschiebung, weil Menschen mit einem gesicherten Grundeinkommen nicht mehr mit ihrem Arbeitsplatz und dessen Verlust bedroht werden können. Mit seinem Buch: „Einkommen für alle“ hat er 2006 einen Stein ins Rollen gebracht und das Thema über zahlreiche Talk Shows in die breite Masse getragen. Bis zu seinem Ende hat er unermüdlich für einen Paradigmenwechsel in der Sichtweise von Arbeit und Zusammenleben von Menschen gekämpft - wissend, dass er ihn selbst nie erleben würde.

Götz Werner möge nun in Frieden ruhen - wir werden an der Umsetzung seiner Vision weiterarbeiten.